Erstes Symposium im Süddeutschen Kinderhospiz-Zentrum

 Unter dem Motto „Neuropädiatrische Versorgung ist Teamwork“ veranstaltete die Süddeutsche Kinderhospiz Akademie in Zusammenarbeit mit einem interdisziplinären Referententeam aus den Schön Kliniken Vogtareuth das 1. Süddeutsche Kinderhospiz-Symposium. Die Klink in  Vogtareuth hat als Fachzentrum für Neuropädiatrie und Kinderorthopädie seit vielen Jahren Erfahrung in der Behandlung und Versorgung von Kindern mit neurologischen und orthopädischen Erkrankungen.
Aus der Praxis berichteten jeweils zwei Psychologinnen, Ärzte, Therapeutinnen und eine Sozialarbeiterin. Den Auftakt machte der Palliativmediziner Herr Dr. Herberhold, der dem interdisziplinären Fachpublikum einen Überblick über die neuropädiatrische Palliativmedizin verschaffte. Die neuropädiatrische Palliativmedizin ist ein Bereich der Medizin, der sich mit der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit schweren, fortschreitenden und oft lebenslimitierenden neurologischen Erkrankungen befasst. Das Ziel der neuropädiatrischen Palliativmedizin ist es, das Leiden von Kindern und ihren Familien zu lindern und eine bestmögliche Lebensqualität zu ermöglichen, indem eine ganzheitliche, multidisziplinäre Betreuung angeboten wird. Simon Kappl, Fachmann  u.a. für die Medizinbereiche Orthopädie, Kinderorthopädie und Hilfsmittelversorgung aller Art, begeisterte das Fachpublikum mit Wissen und überaus anschaulichen Beispielen aus seiner jahrelangen Berufspraxis für und mit Patienten mit schweren Beeinträchtigungen  im Kindes- und jungen Erwachsenenalter.

„Manchmal verbringt ein junger Patient mehrere Monate in Vogtareuth“, so Sabine Waldvogel. Sie und ihre Kolleginnen aus dem psychosozialen Bereich berichten, dass diese Zeit in vielerlei Hinsicht für Familien herausfordernd ist. „Wir sprechen mit den Familien und vernetzen sie mit dem erforderlichen Versorgungsnetzwerk. Sie müssen sich nun der neuen Realität stellen, denn z. B. der Fachkräftemangel fordert heraus und macht es schwer, die Familien in den Alltag zu entlassen,“ ergänzt die Referentin. Auch Janin Weisser, Leiterin der Akademie, betont:  „Genau deswegen haben wir eingeladen. Neben dem fachlichen Input, war es uns beim ersten Süddeutschen Kinderhospiz-Symposium wichtig, einen Raum der Begegnung und Vernetzung zu schaffen.“
Die Workshops luden die knapp 50 Teilnehmenden ein, sich praxisnah mit den wichtigen Bereichen der täglichen Versorgung zu vertiefen.
Claudia Cortes, Musiktherapeutin, motivierte dazu, auch mal einem Gefühl oder Impuls in der Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen Raum zu geben und diesen Eltern gegenüber aussprechen. Die Ergotherapeutin Katharina Weigmann stellte die „Herz-zu-Herz Kommunikation“ in den Mittelpunkt. Denn selten ist die Sprache das bevorzugte Kommunikationsmittel der Kinder und Jugendlichen. Für die Kinderkrankenschwester Michaela Lanzinger schwingt in ihrer täglichen Arbeit immer der Ansatz der Basalen Stimulation mit, Einblicke hierzu erlangten Teilnehmende in praktischen Übungen. Das Team der Psychologinnen sensibilisierte das Fachpublikum über die Bedeutsamkeit des Aushaltens, wenn Eltern vor schwierigen Entscheidungen stehen oder hadern. Die Bedeutsamkeit der Kommunikation im ganz Team stellten alle Referierenden immer wieder in den Fokus.

Die Teilnehmenden aus den Bereichen Kinder- und Jugendmedizin, Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflege und Therapie sowie Fachkräfte aus psychosozialen Berufen mit Bezug zur pädiatrischen Palliativversorgung waren von der eintägigen Veranstaltung begeistert und nahmen die Bedeutsamkeit der Vernetzung und Zusammenarbeit der pädiatrischen palliativen Versorgung mit in ihre Arbeitsfelder. Hiervon profieren sowohl die betroffenen Familien als auch das Versorgernetzwerk.

Durch das Laden dieser Ressource wird eine Verbindung zu externen Servern hergestellt, die evtl. Cookies und andere Tracking-Technologien verwenden. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Externe Medien erlauben