„Winter im Allgäu“, so lautete die Begegnungswoche für Jugendliche und junge Erwachsenen mit lebensverkürzenden Erkrankungen, zu der die Süddeutsche Kinderhospiz Akademie in Kooperation mit dem Deutschen Kinderhospizverein einlud. Die Vorstellungen ruhten erst auf einer winterlichen Schneelandschaft. Doch die sieben teilnehmenden unheilbar erkrankten Jugendlichen und junge Erwachsenen erwarteten frühlingshafte Temperaturen in Langau, in der schönen Umgebung bei Steingaden im Ostallgäu. Begleitet wurden die jungen Menschen von einem großen Tross von Pflegekräfte und Ehrenamtlichen. Die Bildungs- und Erholungsstätte Langau bot die richtigen Voraussetzungen für den einwöchigen Aufenthalt. Sie ist behindertengerecht ausgestattet und bietet u.a. auch die notwendigen Pflegebetten und Duschvorrichtungen ausreichend an.
Neue Herausforderungen
Janin Weisser und Leonie Steinle von der Süddeutschen Kinderhospiz Akademie sind von der Einrichtung begeistert und freuten sich, dass sich alle wohlfühlten. „Es waren immens große Aufgaben im Vorfeld zu lösen, da wir das erste Mal eine ganze Woche Auszeit planten“, so die beiden. „Bei unseren Familientage in Roggenburg sind ja Eltern dabei, d.h. die Betreuung bei Nacht ist einfacher zu lösen“, so Janin Weisser, die Leiterin der Akademie. Erfahrene Unterstützung gab es von Kevin Leinbach vom Deutschen Kinderhospizverein, der die beiden begleitete. Er war beeindruckt von dem Engagement der mitreisenden ausgebildeten Kinderhospizbegleiterinnen und -begleiter sowie den Pflegekräften. „Das ist nicht selbstverständlich“, betont er. „Sie sind ja alle ehrenamtlich mit dabei und haben dafür auch Urlaub genommen“. Leonie Steinle, Bildungsreferentin in der Akademie, ergänzt: „Und sie sind Tag und Nacht im Einsatz, da wir jedem betreuten Gast eine Pflegekraft und eine Kinderhospizbegleitung zur Seite stellen, die sich 24 Stunden mit der Betreuung abwechseln.“
Einfach Spaß haben
Das vielfältige Programm begeisterte alle. So stand ein Besuch des Faschingsumzuges in Lechbruck an. Natürlich waren alle entsprechend gekleidet. Auch die Party am Abend durfte während der Begegnungswoche nicht fehlen. So wurde beim sogenannten Bergfest in der Mitte der Woche im dekorierten Kaminzimmer viel getanzt und gefeiert.
Vielfältige Ausflüge
Ein weiterer Höhepunkt war die Wanderung in einen nahe gelegenen Bauernhof, dessen Besitzer Thomas Pfeiffer neben Pferden, Hasen, Kühen eine Ziegenmilchwirtschaft betreibt. Der Landwirt begeisterte mit seinen interessanten Erzählungen und schenkte zum Abschluss des Rundgangs frische Ziegenmilch zum Probieren aus. Neben dem Besuch von Schloss Neuschwanstein stand auch ein Ausflug auf den Tegelberg auf dem Programm und über Nacht zeigte sich nun doch die winterliche Seite des Allgäus. Sebastian, aus St. Peter-Ording angereist, freute sich über die Aussicht auf die Allgäuer Berge. Die Fahrt mit der Gondel war mit seinem schweren E-Rolli kein Problem. Es war schwieriger, sich den Weg durch den Neuschnee zu bahnen. Aber auch darin fanden alle ihren Spaß.
Herrliche Auszeit
Das Fazit der ersten Begegnungswoche für Jugendliche und junge Erwachsene war bei allen Teilnehmenden überaus positiv. Die Organisatorinnen Janin Weisser und Leonie Steinle mit Kevin Leinbach freuten sich über die gelungene Woche und werden das Angebot der Begegnungswoche in den Pfingstferien 2024 wieder anbieten.
Gemeinsamer Erfolg
Abschließend betonten sie: „Wir bedanken uns bei allen, die die schönen Stunden und Tage ermöglichten, besonders unseren mitreisenden Ehrenamtlichen, aber auch denen, die die Woche mit Spenden unterstützten, besonders dem Verein Südwind. Auch ein großes Dankeschön an Landwirt Thomas Pfeiffer für die Zeit, die er sich in seinem Betrieb genommen hat, und den Betreibern der Tegelbahn, die die Gondelfahrten hervorragend organisierten“.